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Neuen Einrichtungs- & Pflegedienstleitung in Flein

Miriam Wiethölter und Olga Wotschel im Interview

Redaktion

„Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne …“. Diese Verszeile steht im Gedicht „Stufen“ von Hermann Hesse. Er kennzeichnet das Leben als einen dynamischen Prozess, in dem alles in Bewegung ist, sich verändert. Sie beide traten im Mai ihr neues Amt im Haus zum Fels an, haben eine neue Stufe erklommen.

Wie lange arbeiten Sie schon in einer Pflegeeinrichtung?
Beide: Seit 15 Jahren.

Was hat Sie motiviert, in der Pflege zu arbeiten?
Wotschel: In erster Linie möchte ich Menschen helfen und sie unterstützen. Dabei arbeite ich lieber im Team als alleine. Ein Beruf in der Pflege ist außerdem zukunftssicher angesichts der demographischen Entwicklung.

Was gefällt Ihnen besonders an Ihrer Arbeit?
Wiethölter: Das Aufgabenspektrum ist sehr breit. Die Arbeit in einem multiprofessionellen Team bereichert mich, vor allem, wenn ich positive Entwicklungen bei Mitarbeitenden registriere.
Wotschel: Die Arbeit ist abwechslungsreich, kein Tag gleicht dem anderen. Ich sammle schöne und bereichernde Erfahrungen, z.B. durch die Dankbarkeit der Bewohner. Jede dieser Erfahrungen stärkt mich in meiner Persönlichkeit.

Was gefällt Ihnen weniger oder überhaupt nicht? – Worauf würden Sie lieber verzichten?
Wiethölter: Der Verwaltungsaufwand wird zunehmend höher, wobei die dafür zusätzlich nötige Zeit in anderen wichtigen Aufgabenbereichen fehlt.
Wotschel: Ja, die bürokratischen Vorgaben bündeln immer mehr Zeit.

Wie wurden Sie auf Ihren jetzigen Aufgabenbereich vorbereitet? Schildern Sie kurz Ihren Ausbildungs-Werdegang!
Wotschel: Ich erlernte den Beruf der Altenpflegerin und bildete mich nach einigen Jahren zur Wohnbereichsleiterin weiter. Seit 2023 nehme ich zu 20% die Aufgaben einer Pflegedienstleiterin wahr und wurde in den zurückliegenden Monaten intensiv in mein neues Aufgabenfeld eingearbeitet.
Wiethölter: Meine Grundqualifikation ist Gesundheits- und Krankenpflegerin. Ich bildete mich zur Wohnbereichs- und Pflegedienstleiterin weiter. Seit 2017 war ich Pflegedienstleiterin und stellvertretende Einrichtungsleiterin und seit Mai 2024 Einrichtungsleiterin im Haus zum Fels in Flein.

In der Politik wird anhaltend über notwendige Änderungen in der Pflege geredet. Man spricht von einer „Pflegemisere“. Welche Meinung haben Sie dazu?
Wiethölter: Dieser beklagenswerte Zustand ist schon seit Jahrzehnten bekannt und durch den demographischen Wandel verstärkt sich die Misere weiter. Ich sehe im Moment wenig Anzeichen einer positiven Veränderung, obwohl es sich um eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe handelt.

Wie geht Ihre Pflegeeinrichtung gegen den Pflegenotstand vor? Wie will man Personal gewinnen?
Wotschel: Wir arbeiten z.Z. daran, einen einrichtungsübergreifenden Personalpool anzulegen. Dadurch wollen wir vermeiden, dauerhaft auf Mitarbeitende aus Leiharbeitsfirmen zurückgreifen zu müssen.
Wiethölter: Wir haben über „fresh talents“ ein einfaches und schnelles Bewerbungsverfahren und sind mit Stellenanzeigen u.a. auf Social Media vertreten. Maßnahmen zur Mitarbeiterbindung sind wichtig (Bezahlung nach TVöD, Transparenz in der Mitarbeiterführung und Mitarbeiterförderungen).

Eine Pflegeeinrichtung benötigt auch ehrenamtliche Mitarbeitende. Wie viele engagieren sich nach der Corona-Epidemie hier und mit welchen Tätigkeiten?
Wiethölter: Wir haben derzeit etwa 20 ehrenamtliche Mitarbeiter in den Bereichen Lesungen, Musik, Hundetherapie, Cafeteria.

 

Welche Vision, welche Vorstellungen haben Sie für Ihre neue Arbeit? Wo möchten Sie Schwerpunkte setzen?
Wotschel: Mir ist wichtig, die Pflegequalität immer weiter zu verbessern. Zudem ist mir die Mitarbeiterzufriedenheit ein Anliegen und ich denke an die Weiterentwicklung von Schulungen.
Wiethölter: Die familiäre und persönliche Atmosphäre zwischen Bewohnern und Mitarbeitern möchte ich weiter pflegen. Ich bin offen für und neugierig auf neue Entwicklungen und Veränderungsmöglichkeiten.

Jüngst hieß es in einem Presseartikel, man solle sich, wenn man für einen Angehörigen einen Heimplatz sucht, unangekündigt vor Ort umsehen. Wie wichtig ist Ihnen diesbezüglich das Erscheinungsbild Ihres Hauses?
Wotschel: Der erste Eindruck sagt sehr viel über eine Pflegeeinrichtung aus. Ich nehme sofort Sauberkeit, Geruch, Gestaltung und die herrschende Atmosphäre wahr.
Wiethölter: Dem stimme ich uneingeschränkt zu.

Teamwork! – Die konfliktarme Kooperation der Mitarbeitenden ist in einer Pflegeeinrichtung besonders wichtig. Wie wollen Sie diese fördern und pflegen?
Wiethölter: Für mich gehören dazu regelmäßige Teamsitzungen unter Einbeziehung der Mitarbeitenden, Personalgespräche und Transparenz. Teambildende Maßnahmen wie MitarbeiterFeste und gemeinsame Unternehmungen außerhalb der Dienstzeit stärken das Verhältnis untereinander und das Vertrauen zueinander.
Wotschel: Durch eine offene und ehrliche Kommunikation lassen sich Konflikte im Vorfeld erkennen, vermeiden und beheben.

Wollen Sie Ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern Vorbild sein? – Wie?
Wiethölter: Vorbild sein heißt „vorleben“. Als Beispiel nenne ich Lösungsorientierung bei Veränderungen innerhalb der Einrichtung.
Wotschel: Ja, auf jeden Fall durch wertschätzenden Umgang und mit einer positiven Grundhaltung, in der sich Klarheit und Berechenbarkeit spiegeln.

Ich komme noch einmal zurück auf Hermann Hesse, der beschreibt, dass jedem Anfang ein Zauber innewohnt, eine Freude, eine Euphorie, die uns weiterträgt, wenn der Anfang erst einmal gemacht ist. Überwiegt bei Ihnen die Freude über Ihre neue Tätigkeit oder sind es mehr Ängste und Sorgen?
Wotschel: Bei mir überwiegt definitiv die Freude. Natürlich überkommen mich manchmal auch Ängste und Sorgen. Durch das Wissen, ein starkes Team hinter mir zu haben, treten sie jedoch in den Hintergrund.
Wiethölter: Ich habe mich noch nie so sehr auf eine neue Arbeitsstelle gefreut wie im Moment und habe diesbezüglich keinerlei Ängste.

Was wünschen Sie sich? Vielleicht haben Sie mehrere Wünsche: Was steht an erster Stelle?
Wiethölter: Ich wünsche mir, den guten Ruf unserer Einrichtung zu erhalten und zu verbessern. Frau Junker hat dafür den Grundstein gelegt. Für die Zukunft wünsche ich mir starke und resiliente Teams.
Wotschel: Ich wünsche mir, dass unser Stammpersonal auch in Zukunft zusammenhält.

Das Interview führte Ilse Genthner

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